Beschreibung des Wappens: Der göpelartig gespaltene Schild zeigt rechts in Silber über blauem Wasser am grünen Rohrschilfufer zwei Laubbäume und eine Fichte. Auf dem Wasser, aus dem Schildrand hervorbrechend, das Heck eines roten Kahnes. Links in blauem Feld ein senkrecht gestellter silberner Hecht. Unten in Silber ein schwarzer Schiffsanker.
Geschichte zum Wappen von Schmöckwitz: Das Bild im linken Teil des Ortswappens weist auf die wald- und wasserreiche Umgebung hin. Der Hecht symbolisiert den seit alters her typischen Erwerbszweig, den Fischfang. Der Schiffsanker Versinnbildlicht den Schiffsverkehr, insbesondere durch den Zeuthener in den Langen See. Der Ort ist der älteste Siedlungsplatz im Stadtbezirk Köpenick. 1895 Gründung der Villenkolonie Karolienhof und Rauchfangwerder.
Schmöckwitz
Die erste urkundlichen Erwähnung geht auf das Jahr 1375
zurück.
Im Register des Bischofs von Brandenburg allerdings wurde
die alte " Capella Schmeckerwitz" erst im Jahre
1527 erwähnt.
Fontane beschrieb den Ort so:
"Schmöckwitz, eine Art Kapitale dieser Gegenden,
wirkt doch ganz nur wie ein Dünendorf an der Ostseeküste,
öd und ärmlich.
Hinter Sandhügeln versteckt, in tiefen Löchern und
Einschnitten liegen einzelne Häusergruppen, während
sich alte und junge Kiefern, oft mehr waagerecht als aufrecht
stehend, an den sandigen, mit Strandhafer überwachsenen
Abhängen entlangziehen."
Schmöckwitz hat auch heute noch größtenteils
sein dörfliches "Outfit" behalten. Anziehungspunkt
ist die unter Denkmalsschutz stehende klassizistische Dorfkirche,
die 1799 der Maurermeister Abraham Bocksfeld erbaute. Im Inneren
befindet sich ein bemerkenswerter Kronleuchter zur Erinnerung
an die Freiheitskriege.
Zur Kirche schrieb Fontane:
" Inmitten des Ganzen die Kirche, ein trister Bau, aus
dem Anfang dieses oder vielleicht des vorigen Jahrhunderts.
In der Mitte der Kirche paradierte ein Kronleuchter, zum Andenken
an die Jahre 13, 14 und 15 gestiftet. Er zeigte die Form einer
Kosakenmütze und war mit einem in Blech geschnittenen
Eisernen Kreuz geschmückt."
Hier wurde auch der Fischer vom Khaniswall begraben, eine Geschichte, die Fontane in seinen "Wanderungen" eindrucksvoll beschrieb:
Khanis verließ seinen Wall und sein Fährgeschäft
mit seiner Frau und den Kindern aus Eifersucht vor den Nansoutyschen
Kürassieren und zog auf Robins Eiland, wo er sehr einsam
als Fischer sein Leben verbrachte. Er galt als Vorbild eines
frommen Christen und wurde als eine Art "Heiliger"
angesehen. Zu seinem Begräbnis kamen neben seiner Verwandschaft
die ganze Köpenicker Fischerzunft in dreißig Booten
wie die Gemeinde Schmöckwitz selbst.
Auf seinem Grabstein standen die Worte des Predigers geschrieben:
" Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über
wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen;
gehe ein zu deines Herren Freude." Das Grab ist heute
leider nicht mehr zu finden.
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